Im NSU-Prozess gegen mutmaßliche deutsche Rechtsterroristen hat die Hauptangeklagte Beate Zschäpe nach dreieinhalb Jahren Schweigen erstmals das Wort ergriffen. Sie verlas vor dem Oberlandesgericht München eine kurze Erklärung, in der sie einräumte, sich früher “durchaus mit Teilen des nationalistischen Gedankenguts” identifiziert zu haben. Dies sei heute jedoch nicht mehr so. Heute beurteile sie Menschen nicht nach Herkunft und politischer Einstellung, sondern nach Benehmen”, sagte Zschäpe.
Die Bundesanwaltschaft wirft ihr Mittäterschaft an zehn Morden und zwei Sprengstoffanschlägen vor, die dem “Nationalsozialistischen Untergrund” (NSU) angelastet werden. Zschäpe ist die einzige Überlebende des NSU-Trios. Ihre beiden Freunde Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt sollen die Taten überwiegend aus Fremdenhass verübt haben. Zschäpe hatte mit ihnen 13 Jahre unerkannt im Untergrund gelebt. Sie soll das Leben des Trios im Untergrund organisiert und zudem von sämtlichen Verbrechen gewusst haben.
#Zschape entschuldigte sich und schwor dem Rechtsextremismus ab.
Wichtig! Damit ist sie nicht mehr Vorbild für Rassisten. #NSU— Memet Kilic (@Memet_Kilic) September 29, 2016