Amnesty International erhebt schwere Vorwürfe gegen den Sudan. Die Regierung in Khartum soll Chemiewaffen gegen die eigene Bevölkerung eingesetzt haben. Als Folge seien seit Jahresbeginn in der Krisenregion Darfur mindestens 200 bis 250 Menschen ums Leben gekommen. Amnesty beruft sich auf die Auswertung von Satellitenbildern und Interviews. Chemiewaffen-Experten zufolge legten die Beweise nah, dass es sich um Hautkampfstoffe wie Senfgas gehandelt habe.
“Der einzige Unterschied zwischen 2004 und dem, was heute passiert, ist, dass die Welt wegschaut. Die Greultaten des sudanesischen Regimes gegenüber der Zivilbevölkerung sind so übel wie 2004. Und wir brauchen eine internationale Einmischung, die dem Ausmaß der Krise entspricht”, fordert Tirana Hassan von Amnesty International.
Im Januar dieses Jahres begann die sudanesische Armee mit einer Offensive im Darfur, die bis zuletzt andauert. Im Sudan kämpfen Rebellen der Sudanesischen Befreiungsarmee (SLA) seit 13 Jahren gegen Staatspräsident Umar al-Baschir.
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