Nach der Flüchtlingskatastrophe vor der ägyptischen Küste haben Bergungskräfte das verunglückte Boot aus dem Mittelmeer gehoben.
Dabei wurden 15 weitere Leichen im Rumpf entdeckt – insgesamt starben bei der Katastrophe damit mindestens 202 Menschen, so Mitarbeiter der Sicherheitskräfte vor Ort.
Ein Fischer aus Burg Rashid macht die Lebensbedingungen in Ägypten für die Flucht der hauptstächlich jungen Männer an Bord verantwortlich. “Ich fordere den Staatspräsidenten selbst auf, mehr auf die Armen in unserem Land zu achten, die bisher vernachlässigt werden. Wegen der hohen Lebenshaltungskosten, der niedrigen Löhne und der Armut sind sie bereit, ihr Leben auf dem Meer wegzuwerfen”, so Ahmed Fawzy.
Das Schiff war am vergangenen Mittwoch mit Hunderten Flüchtlingen und Migranten vor der ägyptischen Küste gekentert. Mehr als 160 Menschen konnten gerettet werden. Augenzeugen zufolge sollen sich an Bord bis zu 600 Menschen befinden haben. Dabei habe es sich hauptsächlich um junge Männer aus Dörfern im Nildelta gehandelt, so die Behörden.
Von weiteren Passagieren, die vermutlich an Bord waren fehlte derzeit jede Spur. Neben vier Besatzungsmitgliedern waren auch der angebliche Bootsbesitzer sowie seine Mutter festgenommen worden.
Bei der Fahrt über das Mittelmeer Richtung Europa sterben immer wieder Flüchtlinge auf überfüllten und schrottreifen Booten.