Kolumbien: Rente für Farc-Rebellen

2016-09-27 0

Dies soll die letzte Konferenz der Farc als Rebellengruppe sein. Anführer und Mitglieder einigten sich am Wochenende auf eine Friedensvereinbarung, die Anlass zur Hoffnung gibt, dass das Land nach fünf Jahrzehnten nun doch zur Ruhe kommen kann. Die Waffen schweigen seit dem 29. August.

Rebellen-Chef Rodrigo Londoño erklärte: “Wir haben einstimmig beschlossen, den Konflikt zu beenden und einen stabilen und dauerhaften Frieden aufzubauen. Wir sind fest davon überzeugt, dass das die Grundlage für den Wandel ist, den das ganze Land so sehr will.”

2012 hatten die Friedensgespräche zwischen der kolumbianischen Regierung und den Farc-Anführern in Kuba begonnen. Was für Zugeständnisse an die Rebellen gemacht werden sollen und wie Gerechtigkeit geschaffen werden kann, das waren Hauptthemen.

Die Vereinten Nationen spielten eine wichtige Rolle beim Friedensprozess.

Kolumbiens Präsident Juan Manuel Santos sagte: “Zum ersten Mal haben wir die Opfer in den Mittelpunkt der Lösung gestellt. Ihr Recht auf die Wahrheit, auf Gerechtigkeit, auf Wiedergutmachung.”

Hoy puedo decirles que vivimos #LaFeliSÍdad de un nuevo amanecer para Colombia, una nueva etapa de nuestra historia, la de UN PAÍS EN PAZ. pic.twitter.com/pC0h0quXh9— Juan Manuel Santos (@JuanManSantos) September 26, 2016


Laut Friedensvereinbarung müssen die Regierung und die Rebellen den Menschen in den armen Gegenden Land, Anleihen und Basis-Dienstleistungen zur Verfügung stellen.

Die Farc wird zu einer politischen Partei mit zehn Sitzen im Kongress.

Die etwa 7.000 Farc-Kämpfer müssen innerhalb von 180 Tagen ihre Waffen abgeben und sich in eine der 28 Entwaffnungszonen begeben, die von den Vereinten Nationen festgelegt wurden.
Sie werden zwei Jahre lang eine Rente bekommen und eine Einmalzahlung von umgerechnet 610 Euro.

Die Farc hat eingewilligt, die Kokainproduktion aufzugeben. Die Regierung will den Koka-Bauern helfen, sich anders ihren Lebensunterhalt zu verdienen.

Für politische Verbrechen soll eine Amnestie gelten, aber nicht für Massaker, Folter und Vergewaltigung.

In den vergangenen fünf Jahrzehnten starben fast 260.000 Kolumbianer (fast 80% Zivilisten) und mehr als sechs Millionen waren im eigenen Land auf der Flucht.

Nicht alle Gewalt geht jedoch auf das Konto der Farc, sondern auch rechte Guerillagruppen trugen dazu bei. Es wird dauern, bis die Narben Kolumbiens heilen.

Gracias al maestro Fernando Botero por su de la paz. Una escultura que inspirará a los colombianos a decirle SÍ al fin de la guerra. pic.twitter.com/1YR3YibsvI— Juan Manuel Santos (@JuanManSantos) September 24, 2016

Free Traffic Exchange