Die EU hat am Montag ein Hilfsprogramm für in der Türkei lebende Flüchtlinge im Umfang von 348 Millionen Euro gestartet. Das sogenannte Emergency Social Safety Net (ESSN) ist Teil des Flüchtlingsabkommens der EU mit der Türkei und war in Zusammenarbeit mit türkischen Behörden geplant worden.
Besonders bedürftige Flüchtlinge sollen dabei Geld via Debit-Karten erhalten, die monatlich aufgefüllt werden – abhängig von Bedarf und Größe der Familien mit durchschnittlich rund 30 Euro pro Person.
Zur Umsetzung arbeitet die EU mit dem Welternährungsprogramm und dem türkischen roten Halbmond sowie anderen Hilfsorganisationen zusammen. Empfänger der Geldkarten sollen Personen und Familien sein, die nicht in Auffanglagern leben. Ob sie offiziell als Flüchtlinge registriert sind, ist dabei egal.
“Das ESSN Notfallnetz für Soziale Sicherheit ist das größte Projekt für humanitäre Hilfe, das jemals von der Europäischen Union finanziert wurde. [...] Wir haben ein System geschaffen, dass das türkische Sozialsystem mit einer humanitären Mission verbindet”, so Christos Stylianides, EU-Kommissar für Humanitäre Hilfe und Krisenmanagement.
In der Türkei suchen derzeit rund drei Millionen syrische Flüchtlinge Zuflucht. Im Rahmen des Flüchtlingsabkommens der EU mit der Türkei waren Transfers von rund drei Milliarden Euro für die Jahre 2016 und 2017 vereinbart worden, um die Versorgung der Flüchtlinge in der Türkei zu ermöglichen.