Gabun: Verfassungsgericht bestätigt Wiederwahl von Präsident Bongo

2016-09-24 5

Hohe Sicherheitsvorkehrungen in Libreville, der Hauptstadt Gabuns. Anlass: Das Urteil des Verfassungsgerichts zur umstrittenen Wiederwahl von Präsident Ali Bongo. Mögliche Proteste sollten schon im Keim unterbunden werden. Das Urteil: Die Wiederwahl Bongos ist dem Gericht zufolge rechtens. Bei Bongo und seinen Anhängern ist die Freude groß.

Merci. Je ferai de cette victoire celle de tous les Gabonais. Plus qu’un engagement, c’est mon devoir. pic.twitter.com/V1kZVJzdon— Ali Bongo Ondimba (@PresidentABO) 24. September 2016

Enttäuschung dagegen bei Oppositionsführer Jean Ping. Er hatte eine Neuauszählung gefordert. Auch Frankreich und Vertreter der Afrikanischen Union sprachen sich dafür aus, das Verfassunsggericht lehnte jedoch ab.

Ein Anhänger Pings sagte: “Wir haben dem Volk Gabuns eine vorgetäuschte Wahl geliefert. Das ist eine enorme Enttäuschung. Sie sehen zwar, die ganze Stadt ist ruhig, aber das ist sehr gefährlich.”

Une fois encore, une fois de trop la Cour a pris sa décision envers et contre tous, foulant au pied la souveraineté du peuple. #Gabon pic.twitter.com/nBqSWF4tBX— Jean Ping (@pingjean) 24. September 2016

Ping hatte Bongo Wahlbetrug vorgeworfen. In Bongos Heimatprovinz Haut-Ogooue soll die Wahlbeteiligung bei 99,93 Prozent gelegen haben. Mehr als 95 Prozent der Stimmen gingen an Bongo.

Nach der Wahl hatten Hunderte in Gabun gegen das Ergebnis protestiert. Es gab Ausschreitungen, mindestens sechs Menschen kamen ums Leben, Ping spricht sogar von rund 100 Toten.

Bongo erhielt offiziellen Angaben bei der Wahl Ende August 49,8 Prozent der Stimmen, Ping kam auf 48,2 Prozent. Bongos Familie ist nun seit fast 50 Jahren an der Macht in der ehemaligen französischen Kolonie