Neue Luftschläge auf Aleppo - Steinmeiers eindringlicher Appell

2016-09-24 2

Massive Luftschläge haben die Rebellengebiete in der umkämpften nordsyrischen Stadt Aleppo den dritten Tag in Folge erschüttert. Die oppositionsnahe Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte berichtete von mindestens zwei Dutzend Todesopfern. Raketen seien am Samstag auf mindestens 13 Bezirke im heftig umkämpften Ostteil der Stadt niedergegangen. Artilleriefeuer und der Abwurf international geächteter Fassbomben würden die Rettungsmaßnahmen für verschüttete Menschen erschweren. Im Umland Aleppos rückten Regimetruppen nach Gefechten gegen Aufständische vor.

Ärzte sprachen sogar von bis zu 50 Toten seit Mitternacht. Der Beschuss dauere an.
Doctors in eastern Aleppo say 50 people killed by airstrikes since midnight. Bombing still going now.— Richard Hall (@_RichardHall) 24 September 2016


Bereits am Donnerstag und Freitag waren durch Hunderte schwere Luftangriffe mehr als 90 Menschen in Aleppo getötet worden. Zuvor hatte die Regierung in Damaskus den Beginn einer Bodenoffensive angekündigt, um Aleppo vollständig zurückzuerobern. Im belagerten Ostteil der Stadt harren nach Angaben der Vereinten Nationen rund eine Viertelmillion Menschen ohne fließendes Wasser aus.

Die USA und Russland haben sich am Rande des UN-Gipfels in New York nicht auf eine Rückkehr zur Anfang der Woche zusammengebrochenen Waffenruhe einigen können. Der deutsche Außenminister Frank-Walter Steinmeier appellierte in einer Rede vor der UN-Vollversammlung an Moskau, seinen Einfluss auf den syrischen Präsidenten Baschar al-Assad geltend zu machen. Assads Luftwaffe müsse ihre Angriffe stoppen, forderte Steinmeier. Während die Welt um eine Feuerpause ringe, bombe Assad Aleppo weiter zu Trümmern.

#Steinmeier: Assads Luftwaffe muss ihre Angriffe stoppen. Dafür sehe ich auch Moskau in der Verantwortung. #UNGA #Syrien pic.twitter.com/AWO9Vsvclw— Auswärtiges Amt (@AuswaertigesAmt) 23 September 2016


AM #Steinmeier vor der #UN-Generalversammlung: Auf die Kraft der #Diplomatie setzen! Seine Rede zum Nachlesen: https://t.co/g0awDpywRZ pic.twitter.com/MVG1k7Ti3I— Auswärtiges Amt (@AuswaertigesAmt) 23 September 2016