Brasiliens früherer Präsident Luiz Inácio Lula
da Silva ist von der Generalstaatsanwaltschaft der Korruption bezichtigt worden. Dabei geht es um landesweite Ermittlungen – Operation “Hochdruckreiniger”, «Lava Jato» – zu Gegenleistungen an Politiker bei Auftragsvergaben.
Staatsanwalt Deltan Dallagno:
“Heute eröffnet die Bundesstaatsanwaltschaft ein Verfahren gegen Herrn Luiz Inácio Lula da Silva als Drahtzieher von Korruption im großen Stil, Stichwort “Lava Jato”.
In einem riesigen Korruptionssystem sollen Aufträge für den brasilianischen Erdölkonzern Petrobrás (Jahresumsatz 129 Milliarden Euro) von privaten Baukonzernen zu überteuerten Preisen ausgeführt worden sein. Die Mehreinnahmen teilten die Unternehmer mit Petrobrás-Mitarbeitern und Politikern, ein Teil floss zudem in Parteikassen. Gegen mehrere hundert Politiker und Geschäftsleute wird ermittelt.
Brazil’s Lula charged as ‘top boss’ of Petrobras graft scheme https://t.co/lPiBkGeAqt pic.twitter.com/sqPQw0HwRZ— Reuters U.S. News (@ReutersUS) 14 September 2016
So soll Lula ein Apartment an der Atlantikküste gehören, das ein Baukonzern für ihn und seine Frau teuer renoviert haben soll. Lula bestritt das in sozialen Netzwerken. «Ich war nie Besitzer der dreistöckigen Immobilie, noch habe ich eine Nacht in dieser Wohnung geschlafen», so der Begründer der linken Arbeiterpartei.
Lula gilt als Mentor der Ende August vom Amt suspendierten Präsidentin von Brasilien, Dilma Rousseff.
su mit dpa