In Gabun hat Präsidentschaftskandidat Jean Ping beim Verfassungsgericht einen Antrag zur Neuauszählung eines Teiles der Wahlstimmen eingereicht. Ping sieht sich ebenso wie Amtsinhaber Ali Bongo als Sieger der Abstimmung und damit als Oberhaupt des westafrikanischen Staates.
“Wenn sich die Gabuner nicht in der Entscheidung des Verfassungsgerichtes wiederfinden können, werde ich an der Seite des Volkes stehen und mit ihm die Achtung von Artikel neun der Verfassung fordern”, sagte Ping.
In der Provinz Haut-Ogooué hatte Bongo mit über 95 Prozent der Stimmen gewonnen – dieses Ergebnis ficht sein Rivale an. Nach Angaben der Wahlleitung erhielt Bongo landesweit 49,8 Prozent der Stimmen, Ping 48,2 Prozent. In einem Radiointerview sagte Bongo: “Ich habe bereits bewiesen, dass ich ein Demokrat bin, indem ich mich dafür ausspreche, dass sich das Verfassungsgericht der Sache annimmt, um meine Wahl zu bestätigen. Das erwarte ich.”
Im Anschluss an die Wahl am 27. August kam es in Gabun zu Ausschreitungen. Unter anderem wurde das Parlamentsgebäude in Brand gesetzt.