Bei einem Selbstmordanschlag im Bürgerkriegsland Jemen sind in der Hafenstadt Aden mindestens 70 Menschen getötet und mehrere Dutzend weitere verletzt worden. Der mutmaßliche Attentäter war laut Augenzeugen hinter einem fahrenden Lastwagen in ein Rekrutierungszentrum der Armee eingedrungen. Anschließend zündete er mindestens einen Sprengsatz.
Die Miliz Islamischer Staat gab über ihr Sprachrohr Amak bekannt, einer ihrer Kämpfer habe sich in Aden in die Luft gesprengt. Die Extremisten veröffentlichten ein Foto, das den Attentäter kurz vor der Tat in der Nähe des Anschlagsortes zeigen soll. Zum Zeitpunkt der Detonation hatten sich auf dem Gelände zahlreiche junge Männer zum Frühstücken versammelt.
Die IS-Miliz hat in Aden mehrfach Attentate verübt. Ende Mai wurden bei zwei Bombenanschlägen, zu denen sich die Dschihadisten bekannten, mindestens 45 Menschen getötet.
Im Jemen tobt seit rund zwei Jahren ein Bürgerkrieg. Huthi-Rebellen aus dem Norden des Jemen haben nach Ausbruch des Bürgerkriegs große Teile des Landes überrannt. Die Hafenstadt Aden steht unter Kontrolle von Truppen, die an der Seite der Regierung kämpfen.
Eine von Saudi-Arabien angeführte Koalition arabischer Staaten bombardiert seit März vergangenen Jahres die Aufständischen. Das Bündnis wirft den schiitischen Huthis vor, vom ebenfalls schiitischen Iran unterstützt zu werden.