Syrien: Islamisten-Organisation Al-Nusra sagt sich von Al-Kaida los

2016-07-30 31

Die islamistische Al-Nusra-Front in Syrien hat sich offiziell vom Terrornetzwerk Al-Kaida losgesagt. Außerdem bennent sich die Organisation um und heißt künftig Dschabhat Fatah al-Scham. Das teilte der Anführer Abu Mohammed al-Dschaulani mit. Die USA und Russland würden Muslime bombardieren mit der Ausrede, es auf den Al-Kaida-Ableger Al-Nusra abgesehen zu haben. Diese Ausrede wolle man den Gegnern nehmen, so al-Dschaulani. Al-Kaida steht der Trennung positiv gegenüber.

Die Nusra-Front wurde 2014 von den USA auf die Terrorliste gesetzt. Sie gehört zu den stärksten Kampfgruppen in Syrien. Sie ist ideologisch eng mit der Terrormiliz Islamischer Staat verwandt. Allerdings sind beide Gruppen verfeindet. Dafür kooperieren auch einige gemäßigte Rebellen mit Al-Nusra. Besonders stark ist die Islamisten-Organisation in der Provinz Idlib vertreten.

Unterdessen hat die syrische Regierung gemeinsam mit Russland offenbar vier humanitäre Korridore in der umkämpften Stadt Aleppo eingerichtet. Das berichten der Gouverneur Aleppos und Aktivisten. Drei der Korridore wurden demnach von der syrischen Regierung, einer von Russland eingerichtet. Wer die Stadt durch sie verlässt, erhält Nahrung und medizinische Versorgung. Daneben ist vorgesehen, dass auch Rebellen in der von Regierungstruppen belagerten Stadt Aleppo verlassen. Syriens Präsident Baschar al-Assad bot den Rebellen laut dem Staatsfernsehen eine Amnestie an, wenn sie die Waffen niederlegen. Die Armee hat die Rebellenviertel Aleppos vor gut zwei Wochen von der Außenwelt abgeschnitten.