Parallelen der EU und des Römischen Reiches

2016-05-19 2

Über die verkannten Parallelen zweiter Herrschaftssysteme in Geschichte und Gegenwart

Aus dem Scheitern des Römischen Reiches lassen sich einige Lehren für unsere Gegenwart ableiten. Seit der Antike gab es einige Großreiche die versuchten, Europa (oder Teile Europas) unter ihrer Vision schleichend, aber meinst mit Gewalt, zu vereinen und den Staaten und Völkern keine, oder nur eine eingeschränkte, Souveränität zu gestatten.

Einen solchen Prozess erleben wir gegenwärtig wieder in Gestalt der ,,Europäischen Union". Ähnlich wie einst das Weltreich der alten Römer, verfolgt sie einen expansiven Kurs, der ganz Europa unter einer Vision, unter einer Institution, verwalten und seine Geschicke lenken soll. Ein Kurs der nicht in Nationen und Völkern denkt, sondern seinen Machtanspruch in imperialistischer Weise über die Grenzen der Nationen schiebt. Das Recht zur Selbstbestimmung der einzelnen Völker, wird von beiden Systemen als Bedrohung der eigenen Macht verstanden.

Dabei zeigt das Scheitern von Vielvölkerreichen ohne gemeinsame nationale Vision, wie brüchig und unsicher solche Experimente letztlich sind. Die Geschichte lehrte uns dies im Römischen Reich, in der Tschechoslowakei (gleich zwei mal), in der Sowjetunion, Österreich-Ungarn, in Jugoslawien, der Ukraine ferner auch in Belgien, Spanien, Großbritannien usw. Überall dort, wo verschiedene Nationen und auch Konfessionen unfreiwillig unter ein staatliches Dach gezwängt wurden, kam und kommt es zwangläufig zu Interessenkonflikten, die sich von Spannungen, Unruhen bis hin zu ausgewachsenen Bürgerkriegen darstellen können.


Das multinationale Denken und das expansive Machtbestreben sind jedoch nur zwei fatale Bestandteile, die das Römische Reich und die Europäische Union vereinen. Eine wesentliche Lehre der zum Niedergang des Römischen Weltreiches erheblich beitrug, wird von der EU ebenfalls verkannt:

Das Römische Reich scheiterte auch deshalb, weil es unfähig war, die verschiedenen Völker zu integrieren und eine ,,Kultur der Toleranz" im Rahmen seiner wachsenden Schwäche pflegte. Als im Jahre 375/376 der Sturm der Hunnen auf Europa einsetze, drangen zahlreiche germanische Stämme an die römischen Grenzen und forderten als Flüchtlinge Einlass und den Schutz Roms. Im Glauben an den eigenen Wohlstand und die eigene Überlegenheit, ließ Rom die gotischen Flüchtlinge gewähren und sie im Osten des Reiches siedeln. Die Heerscharen der Germanen, die weder versorgt noch integriert werden konnten, rebellierten jedoch nach wenigen Jahren gegen die Römische Herrschaft.


In der Schlacht von Adrianopel vom 9. August 378, konnten die eingelassenen Germanen das Heer der Römer vernichtend schlagen. Diese Schwächung Roms, ausgelöst durch Masseneinwanderung und fehlende nationale Verbundenheit im Römischen Staatsgebiet, zog weite Bahnen und führte anschließend zu einer weiteren Aufweichung der römischen Grenzen, die mit der mehrfachen germanischen Eroberung der Welthauptstadt Rom, das Ende des Weltreiches einläutet