Planck kartiert den Beginn der Zeit

2015-08-19 10

Wissenschaftler haben eine nie dagewesene Karte vom ersten Licht des Universums erarbeitet - mit dem Weltraumteleskop Planck der Europäischen Raumfahrtbehörde ESA. Die Raumsonde hat einige überraschende Daten geliefert und damit gravierende Fragen zum Urknall aufgeworfen.

Jan Tauber von der ESA sagt, die Karte gebe ein Bild des "kosmischen Mikrowellen-Hintergrunds". Diese Hintergrundstrahlung ist Licht - oder Wärme, und die wurde nur 380.000 Jahre nach dem Urknall emittiert, als Licht und Materie eng gekoppelt waren. Deshalb gibt uns die Licht-Kartierung wichtige Auskunft über die Struktur des jungen Universums. Tauber erklärt die Karte:

"Ein orangefarbener oder blauer Punkt - das sind Punkte in Entwicklung. Sie repräsentieren eine zu der Zeit etwas höhere beziehungsweise etwas geringere Dichte der Materie. Sie werden sich weiter entwickeln und immer dichter oder weniger dicht werden. Sie werden sich zu den Strukturen entwickeln, die wir heute haben. Sie werden sich zu Sternen entwickeln, und diese werden Galaxien bilden, die sich wiederum zu Galaxienhaufen formieren werden."

Tauber sagt, der größte Teil der Karte entspreche durchaus dem geltenden Modell, aber zugleich habe man mit dem Raumteleskop "merkwürdige Dinge" festgestellt, wie etwa "kalte Flecken", also strahlungsarme Stellen, wo sie nach geltender Auffassung nicht vorkommen dürften.

Bruce Partridge, Professor für Astronomie am Haverford College in Boston, hat schon früh zu dem Projekt beigetragen. Ihm war klar, dass Bilder in nie dagewesener Auflösung vonnöten waren, um dem Urknall näherzukommen, und dies sei mit dem Weltraumteleskop Planck gelungen. Dabei mussten verschiedene störende Einflüsse berücksichtigt werden:

"Wir leben in einer Galaxis, die selbst Wärmestrahlung abgibt. Die kann die vom Urknall übriggebliebene Wärme stören oder simulieren. Das muss man kontrollieren."

Das gelte auch für Hintergrundstrahlungsquellen. Alle diese Wirkungen waren auszublenden, um "an das kosmische Signa

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