Zum 70. Jahrestag des Kriegsendes hat Japans Ministerpräsident Shinzo Abe die traditionelle Entschuldigung bei den Opferstaaten unterlassen. Stattdessen erklärte er, Japan habe sich vielfach für seine kriegerische Vergangenheit entschuldigt und tiefe Reue gezeigt. Diese Haltung früherer Kabinette werde unerschütterlich in die Zukunft hinein bleiben, so Abe. Aber er sagte auch: “Unsere Kinder, Enkelkinder und zukünftige Generationen, die nichts mit dem Krieg zu tun haben, sollten sich nicht mehr entschuldigen müssen.”
Besonders hart treffen diese Worte die Überlebenden der etwa 200 000 Zwangsprostituierten in japanischen Soldatenbordellen während des Zweiten Weltkriegs. Sie potestierten jetzt unter anderem vor der japaniachen Botschaft in der philippinischen Hauptstadt Manila. Die so genannten “Trostfrauen” warten bis heute auf Entschädigung.