In Ankara ist das neue türkische Parlament zu seiner ersten Sitzung zusammengekommen. An der Vereidigung der 550 Abgeordneten der 25. Großen Nationalversammlung nahm Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan teil.
Wichtigste Aufgabe des Parlaments ist die Regierungsbildung: Bei den Wahlen am 7. Juni war die islamisch-konservative AKP zwar stärkste Kraft, verlor aber ihre absolute Mehrheit. Zum Regieren ist sie nun auf einen Koalitionspartner angewiesen.
Ministerpräsident und Chef der AKP, Ahmet Davutoglu, der mit der Koalitionsbildung beauftragt wird, kündigte an, dass seine Tür allen Parteien offen stehe.
Es ist das heterogenste Parlament in der Geschichte der Türkei: Armenische Abgeordnete, Vertreter der Minderheit der Jesiden und eine Romni sitzen in der neuen Großen Nationalversammlung. Von den 550 Abgeordneten sind 98 Frauen.
Die Kurden sind erstmals mit ihrer eigenen Partei vertreten: Die prokurdische HDP kam über die Zehn-Prozent-Hürde und zog mit 80 Sitzen ins Parlament ein