Zehn Jahre nach der Auflösung des russischen Energiekonzerns Yukos sorgt die Beschlagnahme russischer Staatsgelder für Streit zwischen Moskau und EU-Staaten. Das russische Außenministerium hat laut eigenen Angaben den belgischen Botschafter in Moskau einbestellt, nachdem belgische Behörden russisches Staatsvermögen einfroren. Auch in Frankreich wurden Gelder gesperrt – unter anderem bei der französischen Tochter der russischen VTB-Bank. Außenminister Sergej Lawrow drohte mit juristischen Schritten.
Hintergrund des Streits ist die Auflösung des von Kremlkritiker Michail Chodorkowskij geführten Yukos-Konzerns 2006. Das Unternehmen wurde zum größten Teil vom staatlichen Ölkonzern Rosneft übernommen. Der Ständige Schiedsgerichtshof in Den Haag hatte Russland im Juli 2014 zu einer Zahlung von knapp 50 Milliarden Dollar an die ehemaligen Yukos-Aktionäre verurteilt. Die Auflösung sei politisch motiviert gewesen. Moskau widerspricht dem und lehnt die Zahlung ab.