Armut, Arbeitslosigkeit: Frankreichs Banlieues bleiben Pulverfass

2015-05-18 19

In diesem Transformatorenhäuschen in Clichy-sous-Bois geschah das Unglück. Vor fast zehn Jahren, Ende Oktober 2005, erlitten hier zwei Jugendliche einen Stromschlag, als sie sich vor der Polizei versteckten. Sie wurden verdächtigt, einen Einbruch begangen zu haben – offenbar zu Unrecht. Der 17jährige Zyed und der 15jährige Bouna starben eine halbe Stunde später. Hätten die Beamten sie retten können?

Der Tod der französischen Jugendlichen maghrebinischer Herkunft führte damals zu schweren Krawallen. Wochenlang brannten Autos und Gebäude. Zyed und Bouna wurden zum Symbol frustrierter Jugendlicher mit Migrationshintergrund: Viele fühlten sich benachteiligt, gesellschaft ausgegrenzt, ungleich behandelt und als Franzosen zweiter Klasse abgestempelt.

Die Krawalle breiteten sich von Paris auf andere Großstädte aus. Frustration auf der einen Seite, Härte auf der anderen: Wenige Monate vor den Ausschreitungen kündigte der damalige Innenminister Nicolas Sarkozy an, man werde die Vorstädte m