Seit Ewigkeiten prägen die berühmten verbalen Gefechte im Londoner Parlament das Bild britischer Politik. Es ist ein Schlagabtausch zwischen hauptsächlich zwei Seiten, den konservativen Tories und der sozialdemokratischen Labour-Party. Sie wechseln sich traditionell an der Regierungsspitze ab. Doch die Zweiparteiendominanz bröckelt.
Zum ersten Mal gab es in diesem Jahr eine Fernsehdebatte mit sieben Kandidaten. Denn weder Tories noch Labour scheinen diesmal in der Lage, den anderen klar auszustechen. Und die kleinen Parteien spielen in zunehmendem Maße den Königsmacher.
Es ist allerdings die einzige wirkliche Rolle, die sie spielen können. Grund ist ein komplexes, alt hergebrachtes Wahlsystem, das weit davon entfernt ist, kleine Parteien zu unterstützen.
650 Wahlkreise
Großbritannien besteht aus 650 Wahlkreis. Der Kandidat, der einen Wahlkreis gewinnt, wird als Abgeordneter ins Unterhaus nach London geschickt. “First past the post”; nennt sich das System. Am Ende sitzen 650 Ab