Frankreich entzieht erstmals Dschihadisten den Reisepass

2015-02-24 20

Um zu verhindern, dass mutmaßliche Dschihadisten das Land verlassen und sich im Ausland islamistischen Milizen anschließen, hat Frankreich sechs Staatsbürgern die Pässe entzogen. Die Papiere wurden für sechs Monate einbehalten. Es ist das erste Mal, dass das seit einigen Monaten geltende Gesetz angewandt wird. 40 weitere Personen werden überprüft.

“Im Wesentlichen sind das junge Männer. 20 Prozent sind Konvertiten und sie wollen sich an terroristischen Operationen beteiligen. Wir haben genügend Indizien, um das zu beweisen. Das Ausreiseverbot wird verhindern, dass sie auf die andere Seite gelangen”, meint Innenminister Bernard Cazeneuve.

Nach Schätzungen der Regierung haben rund 1.400 französische Staatsbürger Verbindungen zu Zellen, die Kämpfer für den Irak und Syrien rekrutieren. Etwa 400 Franzosen sollen bereits im Nahen Osten auf Seiten der Dschihadisten kämpfen.