Vor den Kameras blieb Dominique Strauss-Kahn auf dem Weg zum Gerichtssaal am Mittwochmorgen wortlos. Am Dienstag hatte DSK, wie er in Frankreich oft genannt wird, zum ersten Mal seit Prozessbeginn vor Gericht in Lille ausgesagt. Er habe keine Verbrechen oder Vergehen begangen, so der Angeklagte.
Die Details, die Strauss-Kahn dabei aus seinem offenbar ausschweifenden Sexleben öffentlich machte, sorgten aber für jede Menge Gesprächsstoff.
Dem 65-Jährigen und 13 weiteren Angeklagten wird im Rahmen der sogenannten “Carlton”-Affäre organisierte Zuhälterei vorgeworfen.
Der Wirtschaftswissenschaftler und ehemalige IWF-Chef gibt zu, in Paris, Lille und Washington an freizügigen Parties teilgenommen zu haben, bestreitet aber, von der Anwesenheit von Prostituierten gewusst zu haben. Der Tatbestand der Zuhälterei wird in Frankreich jedoch weit ausgelegt.
Im Falle eines Schuldspruchs drohen Strauss-Kahn zehn Jahre Haft und eine Geldstrafe von bis zu 1,5 Millionen Euro.