Ferienzeit ist Shoppingzeit. Das ist auch in Russland so. Selbst wenn die Kaufkraft der Russen in der Krise dramatisch zurückgegangen ist und der Rubel sich im freien Fall befindet. Doch an Geschenken für das traditionelle russische Neujahrsfest wollen die meisten nicht sparen.
Pavel sieht die Krise auch als Chance für mehr Einfallsreichtum: “Ich versuche dieses Jahr, mehr Geschenke selbst zu gestalten. Das macht alle glücklich, weil ich kreativer bin als im letzten Jahr. Wenn man Geld hat, ist Kreativität oft nur zweitrangig. Dann geht man in einen Laden und sucht sich etwas aus, das einem schön erscheint. Wenn man kein Geld hat, benutzt man seine Fantasie.”
In diesem Jahr hat der Rubel gegenüber dem Dollar ungefähr 50 Prozent seines Wertes eingebüßt. Auch im europäischen Ausland ist die russische Währung wenig wert. Ein Problem für viele Touristen wie Anastasia und ihren Freund: “Es wird uns sehr stark betreffen, weil wir nach Europa reisen und wegen des Euros alles teurer wird. Wir werden dort unsere Einkäufe machen. Hier kaufen wir nur warme Sachen für den Winter.”
Grund für die momentane russische Krise sind die westlichen Sanktionen im Ukraine-Konflikt und der rasant fallende Ölpreis.
Wegen einer staatlichen Unterstützung hat sich der Rubel in der vergangenen Woche etwas erholt. Finanzminister Anton Siluanow sagte, der Verfall der Währung sei gestoppt. Doch bis Jahresende könnte die Inflation sogar auf rund elf Prozent steigen. Für die Russen sind das nicht allzu rosige Aussichten für das neue Jahr.