Belgische Landwirte und Umweltschützer haben in Brüssel gegen das zwischen der EU und den USA geplante Freihandelsabkommen demonstriert. Die EU will die Verhandlungen darüber im kommenden Jahr abschließen, heißt es in der Erklärung des jüngsten Gipfeltreffens der Staats- und Regierungschefs, das bereits am Donnerstagabend zu Ende ging. “Das Abkommen wird Billigimporte von Milch und Fleisch zur Folge haben, wir aber stellen Qualitätsmilch und -fleisch her”, sagt ein Demonstrant, und ein anderer meint: “Nach zwei Laktationszyklen werden die Kühe getötet. Das Abkommen wird zu minderwertigen Lebensmitteln führen.” Eine Demonstrantin, die im Gesundheitswesen tätig ist, kritisiert, dass die Gesundheitsfürsorge für die Menschen in den USA unerschwinglich weil privat sei: “Wir wollen, dass die Menschen hier gesunde Lebensmittel zu sich nehmen, dass sie Zugang zu Gesundheitsbetreuung und Bildung haben, nicht allein weil sie das Geld dafür aufbringen können, sondern weil sie Bürger sind und weil die Menschen solidarisch sind.”
Kritiker des Abkommens befürchten auch Privatisierungen im öffentlichen Verkehr und in der Wasserversorgung. “Während die Staats- und Regierungschefs das Abkommen unterstützen, wollen Landwirte, Gewerkschaften und Vertreter regierungsunabhängiger Organisationen im Februar erneut zu einer Protestaktion aufrufen, wenn die nächste Verhandlungsrunde über das Abkommen geplant ist”, ergänzt unsere Korrespondentin Efi Koutsokosta.