Bei einer Terrorattacke auf eine Schule in Nordpakistan sind mehr als 130 Schüler und neun Angestellte ums Leben gekommen. Es ist das schlimmste Massaker in Pakistan seit Jahren.
Auch die insgesamt neun Angreifer sind tot.Sicherheitskräfte erschossen sie bei stundenlange Feuergefechten am Nachmittag, einer der Angreifer sprengte sich selbst in die Luft.
Die schwerbewaffneten Terroristen waren am Dienstagmorgen in die Schule in der Millionenstadt Peschawar eingedrungen. Neuen Angaben der Sicherheitskräfte zufolge hätten sie Proviant für mehrere Tage bei sich geführt und unmittelbar nach dem Eindringen begonnen, Schüler zu erschießen. Forderungen stellten sie offenbar keine.
Zur der Attacke hat sich eine pakistanische Gruppierung bekannt, die sich den afghanischen Taliban zurechnet. Ihr Sprecher erklärte, es handle sich um einen Racheakt für zuletzt intensivierte Militäroperationen gegen die Taliban im Norden des Landes.
“Wir waren in einem Klassenzimmer und hatte die Tür abgesperrt”, berichtet ein verletzter Schüler. “Aber die Angreifer haben das Schloss zerschossen und dann auf uns gefeuert.”
Die angegriffene Schule wird von der pakistanischen Armee betrieben. Sie genießt eine guten akademischen Ruf und unterrichtet Kinder Armeeangehöriger wie auch von Zivilisten. Zum Tatzeitpunkt befanden sich dort etwa 500 Kinder und Jugendliche.
“Als die Schüsse anfingen hat uns unser Lehrer aufgefordert, in die Ecken zu gehen und die Köpfe einzuziehen”, berichtet ein weiterer Schüler. “Nach ungefähr einer Stunde ließen die Schüsse etwas nach und Soldaten kamen, um uns zu retten. Im Korridor sahen wir Freunde, die drei oder viermal getroffen waren, einige tot, einige verletzt. Überall war Blut.”
Die Behörden vermuten unter den Terroristen Rekruten aus anderen Ländern. Einige Schüler gaben an, die Angreifer hätten arabisch gesprochen, andere hörten eine ihnen unbekannte Sprache.
Beobachter erwarten nun eine Intensivierung der Operationen durch das Militär gegen die Taliban im Norden.