In Deutschland hat es erneut mehrere Demonstrationen des rechten Bündnisses “Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes” gegeben. Bei der achten Kundgebung dieser Art in Dresden gingen rund 10.000 Anhänger auf die Straße – so viele wie noch nie.
Das Bündnis tritt unter anderem für eine Verschärfung des Asylrechts ein. Ein Teilnehmer meint: “Die politisch Verfolgten sind uns herzlich willkommen, aber gucken sie doch mal in die Asylantenheime, die hier überall aufmachen. Da sind doch nur Kerle. Wo sind die Familien von den Kerlen. Das sind Kerle, kriminelle Kerle, die ihre Familien irgendwo im Krieg zurückgelassen haben.”
Dem entgegen stellten sich rund 9.000 Gegendemonstranten mit einem Sternmarsch. Unter dem Motto “Dresden für alle” wollten sie ein Zeichen gegen Fremdenfeindlichkeit und Nationalismus setzen.
Organisator war ein breites Bündnis – daran beteiligt war neben den christlichen Kirchen und dem
Islamischen Zentrum auch das Bündnis “Dresden Nazifrei”. Ihrem Sprecher Silvio Lang ist es ein Dorn im Auge, dass sich Rechte und Neonazis unter die “Pegida”-Märsche mischen: “Vielen Leuten scheint es aber tatsächlich egal zu sein. Die sagen: ‘Naja, dann sollen die doch mitlaufen. Solange wir für was Gutes laufen und alle Deutschen sich einig sind, dann ist es ja okay.’ Und das macht mir Sorgen, dass es offensichtlich kein Tabu mehr ist, sich neben einen Nazi auf eine Demo zu stellen.”
Die Polizei war mit 1200 Beamten aus mehreren Bundesländern im Einsatz, um die beiden Lager zu trennen.