Das Überangebot auf dem Weltmarkt drückt weiter auf die Ölpreise. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete um 68 US-Dollar, 80 Cent bis einen Dollar weniger als in der Vorwoche. Die OPEC hatte beschlossen, die Fördermengen nicht zu senken. Morgan Stanley rechnet 2015 mit einem Absturz auf bis zu 43 Dollar.
Die Finanzmärkte sehen die Konjunkturchancen, aber auch mehr und mehr die Risiken. So ist der Frackingboom in den USA, den vor allem Saudi Arabien durch die Preispolitik abwürgen will, weitgehend auf Schulden aufgebaut – oft von bonitätsschwachen Unternehmen über die Ausgabe von Hochzinsanleihen (Junk Bonds).
Andererseits braucht die Mehrheit die Mehrheit in der Opec mehr als 100 Dollar pro Barrel, um ihre Staatsausgaben zu finanzieren. Das aktuelle Preisniveau auf Basis der Zahlen von 2013 deckt nach einer Studie von Credit Suisse nur noch die Budgets der Golfstaaten Katar und Kuweit. Saudi-Arabien benötige schon 92 Dollar pro Barrel für einen ausgeglichen Haushalt, die Mehrheit in der Opec sogar mehr als 100 Dollar.
su mit Reuters