“Die internationale IT- und Telekommunikationsmesse Bakutel feiert ihre 20. Ausgabe. Hier in der aserbaidschanischen Hauptstadt wird neueste Technologie gezeigt. Es geht um Computer, Chips, Mobiltelefone, soziale Netzwerke oder komplexe Informationen. Aber in der Telekommunikation beginnt in der Regel alles über unseren Köpfen – im All”, so euronews-Reporter Pierre Assémat.
Und die Satellitenzukunft Aserbaidschans liegt in den Händen der AzerCosmos-Gesellschaft. Das 2010 gegründete Unternehmen hat im vergangenen Jahr den ersten nationalen Satelliten Azerspace-1 ins All geschossen. Dieses Jahr wurde ein Vertrag mit dem Airbus-Unternehmen für die Verwendung eines zweiten Satelliten AzerSky unterschrieben.
“Das bietet uns eine Vielzahl von Möglichkeiten in den Bereichen Technologie, Entwicklung, Wirtschaft und Bildung. Darüber hinaus können wir mit diesem Satelliten unsere Möglichkeiten in der Landwirtschaft, in Krisensituationen und anderen Bereichen unseres Lebens neu bewerten.” so der aserbaidschanische Präident Ilcham Alijew.
AzerSky zieht bereits seine Bahnen um die Erde. Der Satellit zur Erdbeobachtung (SPOT) kann Fotos mit einer sehr hohen Auflösung von unserem Planeten schießen.
“Das sind Bilder, die täglich von Organisationen verwendet werden, von aserbaidschanischen Unternehmen, oder sie werden in der großen kaspischen Region für kartografische Arbeiten bzw. für die Umwelt, für das Risikomanagement oder für die Unterstützung von Ölunternehmen benutzt. Die Auswertung der geografischen Informationen aus den Satellitenaufnahmen helfen Agrarbetrieben Voraussagen zu treffen”, so Bruno Bertolini von Airbus.
250 Unternehmen aus 23 Ländern sind bei der Bakutel vertreten. “Hitech Park” nutzt die Messe, um Start-ups vorzustellen. Die türkisch-aserbaidschanische Kooperation “Aznanofor” hat beispielsweise gerade ein Projekt gestartet, das Städte nachts durch eine Keramik erhellt. Das für den Menschen völlig ungefährliche Material leuchtet im Dunkeln.
“Das ist aus Keramik gemacht. Wir haben für dieses Projekt acht Jahre an der Universität geforscht. Das Material leuchtet, es nimmt Energie von der Sonne, aus der Umgebung auf und gibt sie ab, wenn es Dunkel ist. So braucht man kein Strom oder Gas, um Licht zu machen. Es ist natürliches Licht”, so Mehmet Baris Daryal von Aznanofor.
Pierre Assémat: “Für Städte also?”
Mehmet Baris Daryal: “Für Städte, für Straßen, überall, wo man Helligkeit braucht. Wenn Sie also Licht am Ende der Welt brauchen, kommt es daher.”
Die deutsche Firma SAP zeigte auf der Bakutel, wie sich die deutsche Nationalmannschaft auf ihre Gegner vorbereitet. Die Hana-Applikation bietet eine Echtzeitanalyse im Fußball. Mit der Technologie lassen sich Spieltaktiken und individuelle Leistungen einzelner Spieler analysieren. Sie ist im Wettbewerb verboten. Der deutsche Nationaltrainer verwendete die Applikation in Freundschaftsspielen und sie wurde von verschiedenen Bundesligamannschaften übernommen.
Und das könnte der Touchscreen der Zukunft werden: Das Bild erscheint auf einem Wasserdampf-Touch-Display. Ein Infrarot-System erkennt die Handbewegungen. Das System heißt “Play with Air”.