Die Kommission in Brüssel hält trotz der Absage Russlands an dem Pipeline-Projekt South-Stream fest. Zu Wochenbeginn hatte der russische Präsident Wladimir Putin überraschend bekanntgegeben, dass Moskau die Pläne für den Bau der Erdgasleitung aufgibt. Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker sagte nach einem Treffen mit dem bulgarischen Ministerpräsidenten Boris Borisow, die Pipeline könne gebaut werden. Der Ball sei im Feld Russlands. Borisow unterstrich das Interesse seines Landes am Bau der Gasleitung und dass dieser im Einklang mit den Regeln der EU erfolgen müsse. Brüssel hatte bemängelt, dass der russische Konzern Gazprom sowohl die Leitung bauen als auch das Gas liefern will. Die Regierung in Sofia hatte nach Bedenken Brüssels die Vorbereitung für den Bau des bulgarischen Abschnitts der Pipeline auf Eis gelegt. Putin wiederum hatte die Haltung Bulgariens für das Ende des Projekts verantwortlich gemacht. Beobachter gehen davon aus, dass Moskau versucht, die EU unter Druck zu setzen.