Streit um South-Stream: Brüssel will mehr Unabhängigkeit von russischen Gaslieferungen

2014-12-02 10

Einen Tag nach Putins Stopp des Pipeline-Projekts South-Stream plädiert die Kommission in Brüssel für mehr Unabhängigkeit von russischen Gaslieferungen. Wie Südosteuropa schneller an das europäische Leitungsnetz für Gas angeschlossen werden kann, ist jedoch zunächst eine offene Frage. Haushalts-Kommissarin Kristalina Georgiewa sagte, nunmehr bestätige sich, dass es besser sei, nicht von einem einzigen Anbieter abhängig zu sein. Eine Diversifizierung der Energieanbieter sei sehr wichtig. Der Zufall wollte es, dass der frühere russische Oligarch Michail Chodorkowski am Dienstag im Europaparlament zu Gast war, der dort mit Fragen zu dem Stopp des Kremlchefs bestürmt wurde. Auch Euronews war dabei.
Der nach zehnjähriger Haft inzwischen in der Schweiz lebende Chodorkowski sagte in Brüssel, er denke nicht, dass die Entscheidung endgültig sei. Alternative Lösungen seien unwirtschaftlich. Putin hatte bereits im vergangenen Sommer angekündigt, andere Routen für eine Leitung zu prüfen, sollte die EU South Stream torpedieren. Brüssel hatte an dem Projekt kritisiert, dass der russische Konzern Gazprom sowohl das Gas liefern als auch die Leitung betreiben wollte.
Die von dem Stopp betroffenen Länder sind enttäuscht: Dies sind Bulgarien, Ungarn, Slowenien, Österreich, Kroatien, Italien, Griechenland und Rumänien.

Russland wollte mit der mehr als 2300 Kilometer langen Leitung Gas an der Ukraine vorbei durch das Schwarze Meer bis nach Westeuropa pumpen.

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