Für die nicht ganz vier Millionen Einwohner des kleinen Moldawien ist die heutige Parlamentswahl auch ein Votum über die Ausrichtung ihre Landes. Doch die Spaltung des Landes in eher proeuropäische und prorussische Teile ist schon jetzt Tatsache.
“Ich finde, Moldawien muss die perfekte Position in der Mitte finden – damit sowohl die Leute, die Russland unterstützen, als auch die, die die EU wollen, zur Festigung des Landes beitragen”, meint ein junger Mann, der die Kommunisten wählen will.
Er lebt in der Region Gagausien, die autonom verwaltet wird. Der russische Zar siedelte hier einst ein Turkvolk an. Mit einem nicht anerkannten Referendum bekannten die 160.000 Menschen der Region schon im Februar Farbe.
“Das Referendum, das wir abgehalten haben, hat ziemlich deutlich gezeigt, dass unsere Leute hier mehr zu Russland tendieren, zur Wirtschaftsunion”, sagt ein gagausischer Pferdezüchter. “Das liegt uns näher, weil wir ortodox sind und uns eine Jahrhunderte lange Geschichte verbindet.”
Gagausien gilt als Hochburg der Sozialistischen und Kommunistischen Parteien und profitiert von seiner prorussischen Linie. Vom russischen Importverbot, dass die moldawische Landwirtschaft empfindlich getroffen hat, sind gaugasische Produkte ausgenommen.