Golfstaaten setzen sich durch - OPEC bleibt bei ihrer Fördermenge

2014-11-27 19

Die OPEC verringert ihre Öl-Fördermenge nicht – obwohl die Anbieter seit Monaten immer weniger Dollars für ihr Öl bekommen. Das bestätigte der saudi-arabische Ölminister Ali Al-Naimi nach fünf Stunden Sitzung der Organisation Erdöl fördernder Länder (OPEC) in Wien.

Damit setzte sich eine Gruppe wohlhabender Golfstaaten um Saudi-Arabien durch. Ärmere Mitglieder wie Venezuela hatten auf eine Kürzung gedrängt.

OPEC-Generalsekretär Abdalla Salem El-Badri:

“Wir wollen keine Panik verbreiten, ich meine das ernst. Wir wollen sehen, wie sich der Markt verhält, da der Preisrückgang nicht unbedingt die geänderten Fundamentaldaten widerspiegelt. Das stimmt, und so sehen wir es hier bei der OPEC.”

Das Barrel Öl der Sorte Brent hatte auf dem Weltmarkt seit Juni fast 40 Prozent an Wert verloren – nach 115 Dollar müssen auch Nicht-OPEC-Staaten wie Russland jetzt mit Preisen um 70 Dollar klarkommen. Russland bezieht rund 40 Prozent seiner staatlichen Einnahmen aus dem Öl-Export.

Und die Unken unken weiter.

Neil Atkinson, Lloyds List Intelligence:

‘‘Ende Dezember war der Preis schon mal runter bis auf 36 Dollar pro Barrel. Nun, ich sage nicht, dass das wieder so kommt. Aber wenn es im Jahr 2008 möglich war, warum nicht auch im Jahr 2014? Das Angebot wächst rapide, die Nachfrage nur schwach.”

Eine der Quellen der Rohöl-Schwemme liegt in den USA, die den Rohstoff mit Hilfe der umstrittenen Fracking-Technologie aus Schiefergestein herauslösen und damit neue Vorkommen erschließen.

Manche Beobachter sehen in der Unnachgiebigkeit Saudi-Arabiens eine Machtprobe.

Das nächste Opec-Treffen ist nach Angaben eines Delegierten im Juni vorgesehen.

su mit Reuters