Türkeibesuch: Papst will Zeichen für Toleranz setzen

2014-11-27 13

Ein Zeichen für religiöse Toleranz soll der Besuch von Papst Franziskus in der Türkei werden. Der Papst will laut Vatikan zu einem friedlichen Miteinander aufrufen, in einem Land, in dem christliche Traditionen zunehmend verschwinden. @Ich lade jeden ein, dafür zu beten, dass dieser Besuch die Früchte des Friedens bringt, einen ehrlichen Dialog und Verständnis für andere Religionen in der gesamten Türkei“, sagte der Papst bei seiner Generalaudienz.

Franziskus bewegt sich mit der Reise sprichwörtlich in den Fußstapfen seiner Vorgänger. Wie Paul VI., Johannes Paul II. und Benedikt XVI. besucht auch der Argentinier relativ kurz nach seinem Amtsantritt die Türkei. Und genau wie der deutsche Papst wird auch Franziskus die Blaue Moschee in Istanbul besuchen. Benedikt XVI. war an diesem berühmten Ort für einige Minuten in Stille verharrt, eine Geste des Respekts gegenüber den Muslimen. Gerade wegen der oft unkonventionellen und spontanen Gesten von Franziskus werden auch seine Besuche mit Spannung erwartet.

In der Türkei wird Franziskus sich mit dem griechisch-orthodoxen Patriarchen Bartholomäus treffen. Knapp 1000 Jahren nach der Kirchenspaltung besuchen Papst und Patriarch einander inzwischen häufig. Nur etwa 1 Prozent der Bevölkerung in der Türkei sind Christen. Und nur ein Teil davon sind Katholiken. Außerdem gibt es in der Türkei christliche Gemeinschaften mit byzantinischem oder syrischem Ritus sowie die armenischen Kirchen.

Am Sonntag, dem Andreasfest, wird Papst Franziskus an der Göttlichen Liturgie in der Georgskathedrale in Istanbul teilnehmen. Dabei wird er gemeinsam mit Patriarch Bartholomäus den Segen erteilen und anschließend eine gemeinsame Erklärung mit dem Ökumenischen Patriarchen unterzeichnen.