Wegen westlicher Sanktionen und des niedrigen
Ölpreises verliert Russland in diesem Jahr nach Regierungsangaben knapp 113 Milliarden Euro. Allein der
Schaden durch die Strafmaßnahmen infolge der Ukraine-Krise betrage 32 Milliarden Euro, sagte der russische Finanzminister Anton Siluanow.
“Der Kapitalzufluss in Russland ist reduziert, ich meine hier zunächst einmal Kredite und Investitionen. Sie – die EU und die USA – sperren uns überall den Kapitalzufluss ab… wir verlieren etwa 40 Milliarden Dollar pro Jahr … das ist eine große Zahl, ganz klar. Kommt noch der Kapitalabfluss dazu, der war für dieses Jahr mal mit etwa 100 Milliarden US-Dollar (80 Milliarden Euro) angesetzt. Sieht aber jetzt nach 130 Milliarden US-Dollar (105 Milliarden Euro) aus.”
Und der niedrige Ölpreis bringe den russischen Haushalt endgültig ins Rutschen. “Bis zu 80 Milliarden Euro verlieren wir, weil der Ölpreis um 30 Prozent gefallen ist”, sagte Siluanow.
Der russische Staatshaushalt hängt fast zur Hälfte von den
Einnahmen aus dem Geschäft mit Energierohstoffen ab.
Russland ist der zweitgrößte Ölproduzent der Welt, aber nicht im Anbieter-Kartell OPEC.
Die Opec und allen voran der wichtigste Produzent
Saudi-Arabien haben auf den Preisverfall bisher nicht mit weniger Ausstoß reagiert.
Viele Beobachter verstehen dies als Kampfansage an das US-Schieferöl, das Saudi-Arabien nach dieser Interpretation mit niedrigen Preisen aus dem Markt drängen will.
su mit dpa