Der deutsche Soldatenfriedhof Neuville-Saint-Vast liegt 50 Kilometer von der Stadt Lille entfernt. Er wurde von den französischen Militärbehörden in den Jahren 1919 bis 1923 als Sammelfriedhof für deutsche Kriegstote aus dem Raum Arras angelegt. Es ist der größte deutsche Soldatenfriedhof des Ersten Weltkrieges in Frankreich. Friedhofsgärtner Horst Howe sagt: “Nach dem Krieg hat Frankreich gesagt, wir helfen euch, eure Toten einzusammeln. Deutschland war nicht organisiert. Die Franzosen sagten, wir machen das für euch.”
Donald Browarski (88) war früher Bürgermeister in Neuville-Saint-Vaast und sammelt alles, was mit dem Ersten Weltkrieg zu tun hat. Er hat ein kleines Militärmuseum eröffnet. Er erinnert sich an eine Geschichte, die er gehört hat, die zeigt, dass es auch im Krieg ein Stück Menschlichkeit gab, an Weihnachten 1914. Browarski erzählt: “Der deutsche Hauptmann schrieb einen Brief, wir pflegen eure Verwundeten, und ihr könnt kommen und eure Toten holen und begraben.” Trotz der Schrecken, die dieses Dorf erlebt hat, sieht sich Neuville-Saint-Vaast als Ort der Versöhnung. Zum ersten Mal seit 1960 wird deshalb am 11. November hier ein Kranz niedergelegt.