Fall der verschwundenen Studenten vermutlich geklärt

2014-11-08 13

In Mexiko haben mutmaßliche Mitglieder der kriminellen Organisation “Guerreros Unidos” den Mord an den verschwunden Studenten gestanden. Sie hätten eine größere Gruppe Personen auf einer Müllkippe nahe der Ortschaft Cocula getötet, ihre Leichen mit Benzin übergossen und in Brand gesteckt, sagten die drei Verdächtigen – Patricio Reyes, Jhonatan Osorio und Agustín García – aus. Die Verbrennung der Leiche habe einen Tag gedauert, die Asche und die verbliebenen sterblichen Überreste seien in Plastiktüten verpackt in den Rio San Juan geworfen worden.

Bereits vor mehreren Wochen hatten Mitglieder der “Guerreros Unidos” den Mord an den Studenten gestanden und die Ermittler zu Massengräbern geführt. Bei den dort entdeckten Leichen handelte es sich allerdings nicht um die Vermissten.

Die Angehörigen der Lehramtsstudenten, zumeist Indios aus einfachen Verhältnissen, bezweifeln die Aussagen: “Als Eltern werden wird diese Erklärung auf gar keinen Fall akzeptieren, denn der Generalstaatsanwalt hat gesagt, dass er selbst nicht sicher ist. Wir wollen Sicherheit. Wir wollen Ergebnisse mit Beweisen. Erst wenn wir als Eltern, als Familien sicher sind, dass das, was der Generalstaatsanwalt sagt die Wahrheit ist, dann werden wir sie akzeptieren, wie immer sie aussieht”, sagt eine Mutter.

An der Identifizierung sollen österreichische Experten mithelfen. Die mexikanische Generalstaatsanwaltschaft schickte die verbrannten Überreste zur Identifizierung an die Universität Innsbruck.

Staatspräsident Enrique Peña Nieto versprach den Angehörigen erneut vollständige Aufklärung: “Den Eltern, den Angehörigen und den Kommilitonen bekräftige ich meine Solidarität und die totale Unterstützung meiner Regierung. Die Untersuchungen werden mit allen Konsequenzen durchgeführt werden. Alle Schuldigen werden dem Gesetz entsprechend bestraft werden”, erklärte Nieto.

Der Bürgermeister von Iguala und seine Frau wurden am Dienstag als mutmaßliche Drahtzieher der Tat festgenommen. Offenbar wollte José Luis Abarca verhindern, dass die Studenten eine Rede seiner Frau als Vorsitzende des örtlichen Wohlfahrtsverbands stören.