Deutschland: Lokführer beenden Streik schon am Samstag

2014-11-07 11

Überraschende Wende im Lokführerstreik in Deutschland: Ab Samstagabend 18 Uhr sollen die Züge wieder rollen. Die Wiederaufnahme ist laut dem Chef der Lokführergewerkschaft GDL Claus Weselsky eine “Versöhnungsgeste”. Kurz zuvor war ein Versuch der Bahn, den ursprünglich bis Montag angesetzten Streik gerichtlich verbieten zu lassen, erneut gescheitert. Passagiere müssen laut Bahn bis Sonntag mit Einschränkungen rechnen. Am Donnerstag, dem zweiten Streiktag, haben viele kein Verständnis mehr: “Ich fand es in den ersten Tagen noch ok, so seine Forderungen deutlich zu machen, aber inzwischen ist es wirklich übertrieben”, so Pendler Jakob Wachinger.

Die Bahn hatte vor Gericht argumentiert, dass der Streik unverhältnismäßig sei. Der Schaden für die deutsche Wirtschaft liege laut dem Unternehmen bei rund 100 Millionen Euro täglich. Die Ausmaße des Streiks seien regional unterschiedlich, so Bahnsprecher Achim Stauss: “Im Fernverkehr fahren etwa 30 Prozent der Züge. Im Nahverkehr gibt es regionale Unterschiede. In den neuen Bundesländern fahren nur etwa 15 bis 20 Prozent dieser Züge, im Westen können es auch schon mal 50 bis 60 Prozent sein.”

Verhandlungen zwischen den Streitparteien waren gescheitert. Die Lokführergewerkschaft fordert mehr Geld und kürzere Arbeitszeit und will zudem auch für das übrige Zugpersonal verhandeln – eine Forderung, die die Bahn weiterhin ablehnt. Sie will verhindern, dass es in einzelnen Berufsgruppen konkurrierende Tarifverträge gibt.