Ein Jahr nach Taifun “Haiyan” geht der Wiederaufbau auf den Philippinen nur schleppend voran. Noch immer leben 25.000 Menschen in Zelten und in Gefahrenbereichen der großen Hafenstädte. Nach Angaben der Stadt Tacloban wurden nur 100 der 14.500 von der Regierung versprochenen festen Häuser gebaut. Auch Lita Paa und ihre Familie warten noch immer: “Uns allen, die in Zelten leben, hat man Häuser versprochen. Aber die große Frage ist, wann sind sie fertig?”
“Haiyan” war einer der stärksten Tropenstürme, die je auf Land getroffen sind. Der Sturm erreichte Windgeschwindigkeiten von über 300 Stundenkilometern. Bis zu sieben Meter hohe Wellen verursachten eine Flutwelle, die alles mit sich riss. Mehr als 7350 Menschen kamen ums Leben, rund vier Millionen Menschen verloren ihr Zuhause.
Tacloban wurde fast vollständig zerstört. Außerhalb der Gefahrenzone baut die Regierung neue Häuser, die Windgeschwindigkeiten von bis zu 250 Stundenkilometer widerstehen sollen. Aber die Arbeiten gehen nur langsam voran: Gerade erst hat die Regierung einen Wiederaufbauplan für sechs Jahre und drei Milliarden Euro verabschiedet. Das Leben im Provisorium geht erst mal weiter.
“Die Notunterkünfte waren nur für ein paar Monate geplant. Die Baracken, die wir in der Nähe von San Jose gebaut hatten, sollten drei bis sechs Monate halten und dann abgerissen werden. Ich glaube, es sind jetzt elf Monate vergangen und sie stehen immer noch. Es gibt also immer noch den Bedarf an Notunterkünften und auf jeden Fall müssen neue Häuser gebaut werden”, so Clifford Sims, Koordinator der Freiwilligenorganisation “Allhands Volunteer”.
Die Behörden wollen bis 2016 mehr als 200.000 Häuser für eine Million Menschen neu bauen. Auch die Infrastruktur mit Straßen, Schulen und Häfen muss wieder hergestellt werden. Doch auch wenn der Wiederaufbau schleppend vorankommt, diese Frauen haben ihr Schicksal selbst in die Hand genommen: Sie flechten Taschen und Teppiche für ihren Lebensunterhalt.