Luxemburg soll mit rund 340 multinationalen Konzernen individuelle und geheime Steuerdeals getroffen haben. Das geht offenbar aus Unterlagen hervor, die dem sogenannten Internationalen Konsortium Investigativer Journalisten (ICIJ) zugespielt wurden.
Konzerne wie die Deutsche Bank, Apple und Fiat Finance nutzen die Zusagen demnach, um Milliardensummen legal durch Luxemburg zu schleusen und dort mit Sätzen von zum Teil weniger als einem Prozent zu versteuern.
Eingefädelt wurden die Steuersparmodelle demnach häufig durch das weltweit tätige Beratungsunternehmen PricewaterhouseCoopers.
Die Praxis ist bekannt: So prüft die EU die luxemburger Steuerbescheide des Internethändlers Amazon schon seit einiger Zeit auf Legalität.
Pikant ist die Sache für Jean-Claude Juncker, der von 1995 bis 2013 Premierminister des Großherzogtums war. Die Prüfung durch die EU sei völlig korrekt, er werde sie nicht behindern, sagte Juncker nun.
Der Chef der teilstaatlichen Agentur Luxembourg for Finance, Nicolas Mackel, sagte gegenüber dem ICIJ, es sei nicht unethisch, als Land steuerlich konkurrenzfähig zu sein. Das Problem entstehe beim Zusammenspiel mehrerer Steuersysteme, so Mackel.