Reaktionen auf US-Kongresswahlen: "Beide Seiten müssen sich jetzt annähern"

2014-11-06 19

Die spektakuläre Niederlage der Demokraten bei den US-Kongresswahlen hat nicht nur in Washington für Verblüffung gesorgt.

In den USA ist es zwar nicht unüblich, dass die Regierung bei den Zwischenwahlen abgestraft wird.

Mit einem solch klaren Ergebnis hatten jedoch werder Meinungsforscher noch ehemalige Spitzenpolitiker gerechnet.

Trent Lott republikanischer Ex-Senator:

“Beide Seiten müssen sich jetzt entgegenkommen und Wege des Umgangs miteinander finden. Das ist keine ausgesprochene Stärke von Präsident Obama. In den letzten ein oder zwei Jahren hat er die Kommunikation mit den Republikanern, aber auch mit den Demokraten weitgehend eingestellt.”

Tom Daschle, demokratischer Ex-Senator:

“ Die übergeordnete Botschaft aus Washington ist zu problembehaftet und das muss sich ändern. Es muss einfach besser regiert werden. Die Amerikaner sind frustriert und wollen Ergebnisse sehen.”

In Umfragen hatten viele auch demokratische Wähler
Obamas Regierung vor allem Fehler bei nationalen Themen wie
den Gesundheits- und Zuwanderungsreformen attestiert.

Obamas Annahme, dass allein eine bessere Wirtschaftslage und sinkende Arbeitslosigkeit den Demokraten
Aufwind bringen, ging nicht auf.

Stefan Grobe, euronews-Korrespondent in Washington:

“Auch am Tag nach der Ohrfeige für die Demokraten bleibt Amerika geteilt. Die politische Elite ist unbeliebt, auch die Republikaner sind es. Beide Parteien müssen sich jetzt wieder kompromissfähig zeigen. Sonst wird das Land tatsächlich noch unregierbar.”