Wirtschaft hat schlechte Laune - und kritisiert Bundesregierung als Stimmungskiller

2014-10-27 43

“Die heimische Wirtschaftspolitik verunsichert die Unternehmen zunehmend – vor allem den Mittelstand”, kritisiert der “Industrie- und Handelskammertag” (DIHK-Hauptgeschäftsführer Martin Wansleben)

Die Stimmung der Top-Manager verfälllt laut I==“IFO-Geschäftsklima-Index”== seit einem halben Jahr und ist nun (im Oktober) so schlecht wie seit fast zwei Jahren nicht mehr.

Klaus Wohlrabe, IFO-Geschäftklimaexperte:

“Die Investitionsbereitschaft der deutschen Firmen ist im Moment sehr zurückhaltend, das kann man durchaus so sagen. Firmen, die mit Russland Kontakt haben, indem sie zum Beispiel importieren oder exportieren, sind tendenziell pessimistischer eingestellt als die Firmen, die nicht mit Russland zu tun haben.Die Eurozone springt weiterhin nicht an und auch der Staat gibt jetzt keine guten Rahmenbedingungen vor, dass man die privaten Investitionen ankurbeln könnte.”

Der IFO-Geschäftsklima-Index fiel unerwartet deutlich um 1,5 auf 103,2 Punkte. Das Münchner Institut befragt regelmäßig 7000 Firmenchefs.

Der DIHK kritisiert vor allem die Beschlüsse zur Rente mit 63 Jahren und die Einführung des gesetzlichen Mindestlohns, aber auch “strukturelle Hindernisse” und Fachkräftemangel. Er rechnet im kommenden Jahr nur noch mit einem Wachstum von 0,8 Prozent – in etwa halb so viel wie bisher. Der Verband ist damit weit pessimistischer als die Bundesregierung, die 1,3 Prozent erwartet.

su mit dpa, Reuters