Dilma Rousseff wird für weitere vier Jahre als Präsidentin die Geschicke Brasiliens lenken. Die 66-Jährige, die sich in ihrer Jugend vorübergehend einer marxistischen Guerilla-Gruppe angeschlossen hatte, gewann die Stichwahl mit 51,6 Prozent und damit hauchdünn.
Eine Wiederwahl sei ein Zeichen der Hoffnung, so Rousseff. Die Menschen hätten damit ihren Glauben ausgedrückt, dass es noch besser geht.
Wirtschaftlich benachteiligten Schichten erwarten von Roussef die Weiterführung der neu aufgelegten Sozialprogramme, auch wenn für das Land Reformen anstehen.
“Roussefs Wähler haben das Gefühl, dass sie nicht an den Lippen internationaler Banken hängt”, so ein Anhänger. “So wächst die Wirtschaft vielleicht nicht so schnell, aber die Brasilianer haben Arbeit und eine bessere Lebensqualität.”
Trotzdem hätte sich knapp die Hälfte der Brasilianer eher mehr Reformen gewünscht. Der wirtschaftsliberale Gegenkandidat Aecio Neves fand vor allem, aber nicht nur, in den reicheren Schichten Wähler.
“Ich habe der wiedergewählten Präsidentin schon per Telefon gratuliert und viel Erfolg beim Regieren unseres Landes gewünscht”, sagte Neves.
euronews-Reporterin Rita Ferreira in der Hauptstadt Brasilia: “An vielen Orten in Brasilien wurde die Nacht zum Tag gemacht, ein Fest in Rot. Mit der Wiederwahl haben die Brasilianer der Arbeiterpartei jetzt schon für insgesamt 16 Jahre den Auftrag erteilt, das Land zu regieren.”