In Hongkong ist es bei Demonstrationen für mehr Demokratie erneut zu Zusammenstößen zwischen Polizei und Demonstranten gekommen. Wie in der Nacht zuvor, versuchten Protestierende im Geschäftsviertel Mong Kok Barrieren zu durchbrechen. Die Polizei ging mit Pfefferspray, Tränengas und Schlagstöcken gegen die Aktivisten vor. Drei Dutzend Menschen wurden verletzt, darunter laut Polizei 15 Beamte.
Polizeisprecher Hui Chun-Tak warnte: “Das besetzte Gebiet in Mong Kok bleibt eine Risikogegend. Aktivisten radikaler Organisationen sowie Unruhestifter mischen sich mit den anderen Demonstranten. Sie planen, organisieren und leiten diverse Aktionen, um unsere Beamten zu provozieren und Chaos zu veranstalten.”
Die Zusammenstöße überschatten die Vorbereitungen für den für Dienstag geplanten Dialog zwischen Regierung und Demonstranten. Der politische Analyst Joseph Cheng: “Die Demonstranten haben sich eine Art Guerilla-Kampftaktik zugelegt. Man räumt die Plätze am Morgen, aber spät abends kommen die Leute dann um so zahlreicher zurück. Sie können immer wieder einen anderen Teil der Straße besetzen.”
Die Proteste in der chinesischen Sonderverwaltungsregion begannen vor drei Wochen. Auslöser waren die Pläne der Führung in Peking, bei den ersten direkten Wahlen keine freie Nominierung der Kandidaten zuzulassen.