Trotz lockerer Geldpolitik und Wachstum macht sich die Inflation in Großbritannien kaum bemerkbar.
Nach Zahlen der britischen Statistikbehörde (ONS) fiel die Inflationsrate im September auf 1,2 Prozent – der niedrigste Wert seit fünf Jahren. Im August waren die Verbraucherpreise noch um 1,5 Prozent gestiegen. Bankvolkswirte hatten nun 1,4 Prozent erwartet. Das britische Pfund fiel nach den Zahlen zu Dollar und Euro spürbar zurück.
Besonders deutlich sanken im September die Preise für Kraftstoffe. Der Anstieg der Lebensmittelpreise wurde schwächer. Als Kerninflationsrate, die schwankungsanfällige Komponenten ausklammert, wurden 1,5 Prozent ermittelt – so wenig wie seit April 2009 nicht.
In den letzten Monaten hat sich die Teuerung vom Zielwert der Notenbank von zwei Prozent stetig entfernt.
Noch vor wenigen Monaten hatten Analysten mit einer ersten Zinsanhebung nach der Finanzkrise noch in diesem Jahr gerechnet. Zuletzt war es immer ungewisser geworden, ob die Bank of England tatsächlich – wie aktuell erwartet – im ersten Quartal 2015 mit einer Straffung beginnt.
Wichtige Frühindikatoren hatten sich zuletzt wieder eingetrübt, der Häusermarkt beginnt sich abzuschwächen. Notenbankchef Mark Carney unterstreicht regelmäßig, dass die Zinspolitik nicht vorgezeichnet sei, sondern von der konjunkturellen Entwicklung abhänge.
su mit Reuters