Beim Kampf gegen Ebola im westafrikanischen Guinea verzeichnet die Organisation Ärzte ohne Grenzen Rückschläge. Vor einigen Wochen habe es zunächst Anzeichen für einen langsamen Rückgang der Neuinfektionen gegeben.
Doch derzeit erlebe die Hauptstadt Conakry wieder einen starken Anstieg von Ebola-Fällen, erklärte die Organisation. In Guinea begann im Dezember der bislang folgenschwerste Ebola-Ausbruch.
Führende Gesundheitsexperten räumen inzwischen ein, die Konsequenzen unterschätzt zu haben.
Dr Bruce Aylward von der WHO:
“Man muss sich anschauen, wie in Guinea mit Leichen und Erkrankten umgegangen wird. Und das vor dem Hintergrund eines sehr instabilen Gesundheitssytems. Es wird sehr lange dauern, jahrhundertealte Verhaltensweisen zu ändern. Das Problem: Eigentlich lässt der Ebola-Virus so eine Zeitspanne nicht zu.”
Bis zum 8. Oktober hat die Weltgesundheitsorganisation WHO 4033 Todesfälle durch Ebola registriert. Die meisten Menschen starben demnach in Liberia, gefolgt von dreistelligen Opferzahlen in Sierra Leone und Guinea. Experten gehen jedoch von einer hohen Dunkelziffer aus.
Unter den Toten sind auch mehr als 230 Helfer aus dem Gesundheitsbereich.
In Europa gibt es bislang sieben bestätigte Infektionen. Zwei Menschen starben in Spanien, ein weiteres Opfer in den USA.
Die Europäische Union hat inzwischen eine Luftbrücke in die von der Ebola-Epidemie betroffenen Staaten in Westafrika eingerichtet. Sie sieht Flüge nach Sierra Leone, Liberia und Guinea vor.
Das erste Flugzeug sollte am Freitag rund 100 Tonnen Hilfsgüter von Amsterdam in die sierra-leonische Hauptstadt Freetown bringen.
Seit Ausbruch der Ebola-Epidemie in Westafrika hat die EU-Kommission nach eigenen Angaben bereits rund 180 Millionen Euro zur Unterstützung der betroffenen Staaten bereitgestellt.