Kurden fordern Erdogan auf, im Kampf um Kobani einzugreifen

2014-10-07 14

Angesichts der dramatischen Lage in Kobani haben in der Türkei landesweit zahlreiche Kurden gegen die Politik der Regierung demonstriert. Dabei kam es zu Ausschreitungen zwischen den Protestierenden und der Polizei. Ein 25-jähriger Mann wurde im Osten des Landes getötet. Mehrere Menschen wurden verletzt.

Die Demonstranten fordern ein Eingreifen der türkischen Armee und sie unterstellen der Regierung, die der PKK-Nahestehenden Kämpfer nicht gegen ISIL unterstützen zu wollen. Zwar hatte das türkische Parlament der Regierung das Mandat erteilt, um militärisch gegen Terrorgruppen in Syrien vorzugehen, doch bisher griffen die türkischen Truppen nicht ein.

Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan und seine Frau besuchten unterdessen das südosttürkische Flüchtlingslager Gaziantep. Er erklärte: “Die Luftangriffe werden die IS-Miliz nicht stoppen. Es ist eine Kooperation von Truppen am Boden notwendig. Die Stadt Kobani an der Grenze zur Türkei ist dabei zu fallen.” Erdogan forderte zudem die Bildung einer Schutz- und einer Flugverbotszone in Syrien. Zudem müssten moderate Kämpfer der Opposition in Syrien gestärkt werden.

Die IS-Dschihadisten haben seit vergangenem Monat mehr als 300 Dörfer im Umland von Kobani eingenommen. Allein in den vergangenen Wochen sind rund 185 000 Menschen in die Türkei geflohen.

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