Vor fünf Jahren wurde Reyhaneh Jabbari im Iran zum Tode verurteilt – der heute 26-Jährigen wird vorgeworfen, ihren angeblichen Vergewaltiger getötet zu haben. Nun haben die Behörden ihr offenbar in letzter Minute eine Galgenfrist von zehn Tagen gewährt. Das gab die Menschenrechtsorganisation Amnesty International unter Berufung auf nicht genannte Quellen bekannt, so der britische “Independent”. Jabbaris Mutter bestätigte laut Medienberichten, dass ihre Tochter noch lebe. Demnach sollte die Angeklagte Dienstag gehängt werden. Teherans staatliche Nachrichtenagentur bestritt, dass die Strafe kurz bevorstand.
Jabbaris Hinrichtung wurde bereits zuvor verschoben. Ihr Fall hatte international heftige Kritik ausgelöst. Amnesty International forderte die iranischen Behörden dazu auf, die Ermittlungen zu überprüfen. In dem Verfahren habe es schwere Fehler gegeben, Jabbaris sei zum Beispiel gezwungen worden, sich einen unerfahreneren Anwalt zu suchen, so Amnesty Internationl.
Zudem sei ein wichtiger Zeuge nicht befragt wurden. Die Angeklagte habe zuvor angegeben, dass dieser Mann derjenige war, der ihren angeblichen Vergewaltiger umgebracht habe. Sie haben ihrem vermeintlichen Peiniger lediglich aus Notwehr in den Rücken gestochen. Der Getötete Morteza Abdolali Sarbandi war ein Angestellter des iranischen Informationsministeriums.