In Taiwan haben mehrere hundert Studenten vor der Handelsvertretung Hongkongs Solidarität mit den prodemokratischen Demonstranten in der chinesischen Sonderwaltungszone bekundet. Dabei kam es zu tumultartigen Szenen: Als die Studenten in das Gebäude eindringen wollten, griff die Polizei ein.
Der Vorsitzende der Hongkong-Vertretung in Taipeh, John Leung, hatte zuvor versucht, die Studenten zu beruhigen: “Ich verstehe die Forderungen der Studenten sehr gut. Ich werde das an die Verwaltung in Hongkong weiterleiten”, sagte Leung.
Auch Taiwans Präsident Ma Ying-Jeou erklärte am Montag Solidarität mit den Demonstranten in Hongkong. Er forderte Peking auf, bedacht vorzugehen und die Forderungen anzuhören.
Die KP in Peking rief die internationale Gemeinschaft unterdessen auf, ihre Worte in der Angelegenheit vorsichtig zu wählen und verbat sich jegliche Einmischung.
“Hongkong gehört China”, so die Sprecherin des chinesischen Außenministeriums, Hua Chunying. “Hongkong ist eine Sonderverwaltungszone Chinas. Hongkong ist eine rein interne Angelegenheit. Wir sind absolut gegen Einmischung jeglicher Art in die internen Angelegenheiten Chinas durch fremde Länder.”
Das Verhältnis Pekings to Taipeh ist ebenfalls angespannt. Die KP auf dem Festland betrachtet die Insel als abtrünnige Provinz. Die sogenannte Republik China auf Taiwan wird seit 1949 eigenständig und inzwischen demokratisch regiert.