Australien und Kambodscha besiegeln Flüchtlingsabkommen

2014-09-26 17

Australien und Kambodscha haben in der Hauptstadt Phnom Penh das umstrittene Abkommen zur Aufnahme von Flüchtlingen gegen Bezahlung unterzeichnet.

Der australische Immigrationsminister Scott Morrison und der kambodschanische Innenminister Sar Kheng unterzeichneten das von internationalen Menschenrechtsgruppen kritisierte Dokument.

Darin verpflichtet sich Australien zur Zahlung von 35 Millionen US-Dollar plus Umsiedlungskosten. Kambodscha muss im Gegenzug vier Jahre lang eine zunächst nicht bekannte Anzahl von Flüchtlingen aufnehmen.

Hintergrund ist ein Beschluss der australischen Regierung, künftig Bootsflüchtlingen den Aufenthalt grundsätzlich zu verweigern.

Die Opposition in Kambodscha und Internationale Organisationen wie das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR verurteilten den geplanten Transfer als moralisch verwerflich. Kambodscha sei nicht nur arm, es sei auch eines der korruptesten Länder der Welt. Die australischen Millionen würden sofort in die Taschen von Beamten und Politikern fließen.

Die Organisation Human Rights Watch sprach von einem Versuch der australischen Regierung, sich der Flüchtlinge auf kostensparende Weise zu entledigen.