Mit der Wiederaufnahme des Balletts “Manon” vom 1992 verstorbenen Tanzdramatiker Sir Kenneth MacMillan startet das Londoner Royal Ballet in die neue Spielzeit. Seit seiner Uraufführung 1974 gilt das tragische Ballett in Anflehung an den Roman von Abbé Prévost und mit der Musik von Jules Massenet als eines der Meisterwerke in der Gattung des Handlungsballetts.
Kevin O’Hare, Ballettdirektor: “Es ist der 40. Geburtstag der ‘Manon’. Vor vierzig Jahren schuf Kenneth MacMillan ein Werk für das Ensemble, das neue Maßstäbe setzen sollte. Ich denke, es liegt daran, dass sich das Ballett sehr stark auf die Darstellung der Geschichte konzentriert, um sie dem Zuschauer nahe zu bringen.”
Das Ballett wurde in der Originalchoreografie von 1974 einstudiert, unter der Beteiligung der ehemaligen Tänzer Antoinette Sibley und Anthony Dowell, die 1974 in der Uraufführung glänzten. Ebenfalls präsent war die Witwe des Choreografen, Lady Deborah MacMillan. “Ich finde es wunderbar zu sehen, wie die jungen Tänzer in die Rollen wachsen und dabei von den alten Tänzern unterstützt werden, die ganz uneigennützig die Rolle, die sie berühmt machte, übergeben. Damit ihre Nachfolger ebenso, wenn nicht noch besser als sie damals tanzen. So etwas findet nicht in vielen Kunstrichtungen statt.”
Francesca Hayward ist eine der neuen Manon-Tänzerinnen.
Francesca Hayward: “Es muss mühelos und fließend wirken. Und das ist sehr schwer. Das muss man so lange einstudieren, bis man nicht mehr über die vielen kleinen Schritte nachdenkt. Damit sie unsichtbar werden. Das ist sehr schwer, darf aber nicht so aussehen.”
19 Aufführungen mit wechselnder Besetzung stehen bis Anfang November auf dem Spielplan.