In Kambodschas Hauptstadt Phnom Penh haben vor der australischen Botschaft mehrere Dutzend Menschen protestiert. Sie demonstrierten gegen die geplante Unterzeichnung eines Abkommens zwischen beiden Ländern, das die Aufnahme von Flüchtlingen in dem asiatischen Land gegen Bezahlung vorsieht.
In einem ersten Schritt will Australien offenbar etwa acht Millionen US Dollar für die Aufnahme von rund 1000 Flüchtlingen zahlen.
“Australien ist sehr und sehr mächtig,” klagt diese Demonstrantin. “Sie wollen diese 1000 Leute nicht in Australien haben. Warum hat der Ministerpräsident von Kambodscha der Aufnahme dieser Leute im Austausch gegen Millionen von US-Dollars bloß zugestimmt?”
Dieser Oppositionsvertreter beklagt eine mangelnde Transparenz:
“Wir fordern die kambodschanische und die australische Regierung auf, die genauen Bestandteile der Vereinbarung offenzulegen. Nach unseren Informationen handelt es sich um eine geheimes Abkommen. Das ist nicht zu akzeptieren.”
Menschenrechtsorganisationen verurteilten den geplanten Transfer von Flüchtlingen als moralisch verwerflich. Kambodscha sei nicht nur arm, es sei auch eines der korruptesten Länder der Welt. Die australischen Millionen würden sofort in die Taschen von Beamten und Politikern fließen. Die Organisation Human Rights Watch sprach von einem Versuch der australischen Regierung, sich der Flüchtlinge auf kostensparende Weise zu entledigen.