Britischer Regierungschef Cameron bittet Iran um Hilfe gegen IS-Miliz

2014-09-25 1

Großbritanniens Premierminister David Cameron hat
sich für eine Beteiligung seines Landes an Luftangriffen gegen die Miliz Islamischer Staat (IS) im Irak und in Syrien ausgesprochen. “Wir sind mit etwas Bösem konfrontiert, gegen das sich die ganze Welt zusammenschließen muss”, sagte er bei der Generaldebatte der UN-Vollversammlung in New York.

David Cameron:

“Auch der Iran sollte die Chance bekommen, zu zeigen: Er kann Teil der Lösung sein statt Teil des Problems. Heute morgen habe ich Präsident
Rouhani getroffen. Wir haben ernste
Meinungsverschiedenheiten. Aber die Führung des Iran kann dazu beitragen, die Bedrohung durch ISIL zu überwinden.”

Cameron will die Frage der britischen Luftangriffe am Freitag dem Parlament in London vorlegen.

Teil des Problems? Irans Präsident Hassan Rohani warf den Ball Richtung Westen zurück.

Hassan Rohani:

“Diese Gruppen gab es überhaupt nicht bis zum Angriff auf den Irak im Jahr 2003. Und aller Wahrscheinlichkeit nach wären sie ohne diese Angriffe und Invasionen nie zustandegekommen.”

Im März 2003 waren amerikanische und britische Streitkräfte, unterstützt von der sogenannten Koalition der Willigen, in den Irak einmarschiert – ohne UN-Mandat.

Der Irakkrieg wurde nach der Eroberung Bagdads und dem Sturz des irakischen Diktators Saddam Hussein von US-Präsident George W. Bush am 1. Mai 2003 für beendet erklärt.

Stefan Grobe, euronews:

“US-Präsident Barack Obama vermied die “für uns oder gegen uns”-Rhetorik eines George W. Bush. Er machte aber deutlich, dass amerikanische Führung notwendig ist, um Frieden und Stabilität in einer unruhigen Welt zu schaffen.”

36 Stunden vor Beginn der Generaldebatte der Vollversammlung der Vereinten Nationen in New York hatten die Amerikaner und ihr Verbündeten mit Luftangriffen auf IS-Stellungen auch in Syrien begonnen.

su mit dpa